Fußball: TSV Cadolzburg – ASV Weinzierlein 5:2 (2:1)

Saison 2011/2012 – Pokalspiel – 28.05.2012:

Walter Reichenauer coachte für Urlauber Reinhold Fischer das Team des Kreisligameisters. „Wir sind mit Glück ins Finale gekommen“, meinte er vor dem Spiel „und wir werden das Beste daraus machen.“ Weinzierleins Trainer Heiko Thiel, der wie so oft in den letzten Wochen auf einige Stammspieler verzichten musste war dennoch zuversichtlich: „Wir werden schon versuchen, zu gewinnen, auch wenn es gegen den Kreisligaprimus ziemlich schwer werden wird.“

Der TSV Cadolzburg hatte dann auch einen Auftakt nach Maß. Nach einer Ecke brachte die Abwehr des ASV Weinzierlein den Ball nicht aus der Gefahrenzone, das Leder gelange vor die Füße von Roman Egerer. Der fackelte nicht lange und ließ ASV-Keeper Bryant Whitehead aus 11 Metern keine Chance (2.). Nur wenig später legte der Torschütze am 16er quer zu Florian Müller, der nahm Maß, zielte aber etwas zu hoch. Nach einer Viertelstunde tauchte dann Weinzierlein erstmals gefährlich vor dem Cadolzburger Gehäuse auf. Stefan Häberers abgefälschter Schussversuch trudelte zum mitgelaufenen Dominic Beck, dessen Schuss parierte Keeper Adam Pröll zu Ecke. Die Hausherren kontrollierten Mitte der ersten Hälfte das Spiel, begnügten sich aber mit gelegentlichen Offensivaktionen. Das ging prompt schief. Als die TSV-Abwehr bei einem weiten Pass von Tobias Peter auf Abseits spekulierte, Dominic Beck den Ball an Schlussmann Adam Pröll vorbei legte und unbedrängt zum überraschenden Ausgleich einschob. Nun schien der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, doch bereits im Gegenzug holte ASV-Keeper Bryant Whitehead Maximilian Merz im Strafraum von den Beinen. Den fällige Strafstoß, getreten von Marcus Kirschner, konnte er zwar noch abwehren, doch beim Nachschuss schaltete der Schütze am schnellsten und brachte sein Team wieder in Front (27.). Bis zur Pause hatten beide Mannschaften noch je eine dicke Chance. Weinzierleins Steffen Ewinger prüfte mit einem Freistoß Adam Pröll, der mit einer Glanzparade den erneuten Ausgleich verhinderte, auf der Gegenseite zielte Roman Egerer freistehend nach einem Zuspiel von Maximilian Merz neben das Tor.

Zur Pause konnte Cadolzburg gleich drei frische Spieler bringen. Weinzierlein musste auf diesen Luxus verzichten, und wollte defensiv tiefer stehen. Gleich zu Beginn startete der ASV einen Angriff, doch Steffen Ewingers Schuss, Jörg Haberstocks Nachschuss und Oli Höhns Abschluss blieben wirkungslos; dafür konterte Cadolzburg. Roman Egerer umkurvte Bryant Whitehead und traf zur vermeintlichen Vorentscheidung (47.). Doch die Gäste zeigten sich nicht lange beeindruckt. Bereits 2 Minuten später prüfte Frank Förster vom rechten Strafraumeck Schlussmann Adam Pröll. Cadolzburg machte nun wieder mehr Druck, haderte dann aber mit dem SR-Gespann, das einen Treffer von Maximilian Merz wegen einer Abseitsposition nicht anerkannte. Als kurz darauf nach einer Ecke Jens Dorner das Leder aus 5 Metern über das Gehäuse jagte, lag der nächste Treffer in die Luft. Doch es kam anders. Nach Doppelpass mit Jörg Haberstock drang Steffen Ewinger in den Strafraum ein, legte den Ball an Schlussmann Adam Pröll vorbei und wurde von ihm von den Beinen geholt. Glück für Pröll, dass sich Ewinger den Ball zu weit vorgelegt hatte, so beließ es Schiri Sebastian Müller bei einer Verwarnung. Jörg Haberstock verwandelte den Elfmeter sicher und so war das Spiel plötzlich wieder offen (58.). Weinzierlein spielte nun wieder energischer nach vorne und hatte Chancen zum Ausgleich. Steffen Ewinger lief über die rechte Seite in den Strafraum, seinen Querpass verpasste Dominic Beck, der schon zu weit vor das Tor gelaufen war (62.). Nur zwei Minuten später lief wieder Steffen Ewinger, diesmal von der linken Seite, mit dem Ball in den Strafraum, der Querpass wurde zur Ecke geklärt. In der Schlussviertelstunde machte sich dann beim ASV langsam Müdigkeit bemerkbar, während Cadolzburg wieder die Initiative übernahm. Zunächst zielte Roman Egerer neben das Tor. In der 83. Minute erreichte eine weite Flanke Daniel Krutschinski am Elfmeterpunkt, der überlupfte Bryant Whitehead zur endgültigen Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Florian Müller, der sich im Getümmel vor dem ASV-Strafraum das Leder schnappte und zum 5:2 Endstand traf.

Bei der anschließenden Siegerehrung bedankte sich BFV-Spielleiter Uwe Paul bei beiden Teams für die gezeigte Leistung. Nikolas Zitzelsberger von der Tucher-Bräu überreichte Weinzierlein einen Gutschein über 30 Liter Bier. Der Gruppensieger erhielt einen Kasten Bier und einen Gutschein für eine Brauereibesichtigung.

Für den ASV Weinzierlein ist die Pokalrunde trotzdem nicht vorbei. Weil der TSV Cadolzburg als Bezirksliga-Aufsteiger gesetzt ist, zieht auch der Verlierer in die nächste Runde ein.

Beide Trainer waren am Ende nicht ganz zufrieden.
Walter Reichenauer: ?Im bin nur teilweise zufrieden. Wir haben zwar gewonnen, hätten aber mit diesem Torchancen das Spiel schon viel früher entscheiden müssen.? Heiko Thiel trauerte ebenfalls den ausgelassenen Chancen nach. ?Die letzten 10 Minuten haben uns dann das Genick gebrochen.? und reflektierte damit auch auf die angespannte Personalsituation in Weinzierlein.

TSV Cadolzburg: Pöll, Dorner, Reichenauer, Hummel F., Hummel N. (46. Schühlein), Merz, Kirschner, Egerer, Altenkirch (46. Kruschinski), Scherb, Müller F. (46. Oster)

ASV Weinzierlein: Whitehead, Scholze, Peter, Ast, Ertel (80. Völkel), Höhn O., Haberstock, Elterich (23. Förster), Häberer, Ewinger (82. Zimmermann)

Tore: 1:0 Egerer (2.), 1:1 Beck (25.), 2:1 Kirschner (27.), 3:1 Egerer (47.), 3:2 Haberstock (58. Foulelfmeter), 4:2 Kruschinski (83.), 5:2 Müller (88.)

Schiedsrichter: Sebastian Müller (STV Deutenbach)

Zuschauer: 150

Bilder: Dieter Reiser – alle Rechte vorbehalten

Dieter Reiser

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