von Dieter Reiser
In einer Woche startet der ASV Weinzierlein mit zwei Mannschaften in die Saison 2024/2025. Die 1. Mannschaft spielt nach dem Abstieg in der A-Klasse 8, die 2. Mannschaft bleibt in der A-Klasse 5. Lokalderbys gibt es für beide Teams, „Sonntagsauflüge“ aufs Land bleiben der Zweiten vorbehalten.
Ich habe mich mit Abteilungsleiter Bernd Hiltl und den beiden Trainern über die abgelaufene Saison und die Zukunftsplanung unterhalten.
16.06.2024 – Schlusspfiff beim SV Puschendorf – Abstieg in die A-Klasse – Bild: Dieter Reiser
Dieter Reiser: „Die letzte Saison endete mit dem Abstieg aus der Kreisklasse…“
Bernd Hiltl: „Es ist nie schön, wenn man absteigt, aber wenn man die Einstellung mancher Spieler und auch den relativ hohen Altersdurchschnitt betrachtet, war klar, dass wir irgendwann einmal dran waren.
Dieter Reiser: „Der ASV Weinzierlein hat schon viele Jahre zwei Mannschaften im Spielbetrieb, auch in der neuen Saison?“
Bernd Hiltl: „Wir sind froh, dass viele neue junge Spieler auch aus der JFG Bibertgrund zu uns kommen. So können wir in Ruhe in der A-Klasse eine neue Mannschaft aufzubauen und sowohl mit erfahrenen, als auch mit jungen und willigen Spielern einen Umbruch einleiten.“
Dieter Reiser: „Weinzierlein setzt auch bei den Trainern auf Eigengewächse?“
Bernd Hiltl: „Wir haben mit Bernd Güßregen einen Trainer für die erste Mannschaft, die viele Jahre erfolgreich Fußball gespielt und erst kürzlich seine Trainerlizenz erworben hat. Tobias Eichner ist vom TSV 1861 Zirndorf zu uns gekommen und wird ihn als Co-Trainer unterstützen. So können wir leistungsorientiert trainieren und auch einzelne Spieler mal zur Seite nehmen.
Dieter Reiser: „Ist der Wiederaufstieg ein Thema?“
Bernd Hiltl: „Wir verfolgen den Weg, in Ruhe eine neue Mannschaft aufzubauen und den jungen Spielern die notwendige Zeit für ihre Entwicklung zu geben. Ziel ist auch, dass wir genügend Spieler für beide Mannschaften haben. Daher hat der Verein auch nicht den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel. Sollte es dennoch schon im ersten Anlauf klappen, werden wir uns natürlich nicht wehren.“
Neue Gesichter beim ASV
Ein Teil der Neuen beim ASV – v. l. n. r.: Tobias Eichner, Jan Wingerter, Jovan Milic, Denis Thurm, Felix Ajd, Derick Agyekum, Jannick Creemers – Bild: Dieter Reiser
Trainerteam
v. l. n. r.: Tobias Eichner, Bernd Güßregen, Daniel Scholze, Björn Fischer, Julian Wald
Für den Restart wird auch im Trainerteam von neuen Gesichtern begleitet – zumindest was die Funktion anbelangt. Tobias Eichner wird Bernd Güßregen als Co-Trainer der 1. Mannschaft unterstützen, Björn Fischer coacht die Zweite und wird von Daniel Scholze und Julian Wald unterstützt.
Bernd Güßregens erste Trainerstation endete mit dem bitteren Gang in die A-Klasse… Ihn habe ich ebenfalls um seine Einschätzung gebeten.
Bernd Güßregen: Trotz des eigentlichen guten Starts aus der Winterpause, sind wir nicht wirklich weitergekommen. Es hat sich vielmehr ins Gegenteil verkehrt. Weniger Leistung und Trainingsbeteiligung, beispielhaft ist die Woche vor dem Relegationsspiel zu nennen, in der nur fünf Spieler der ersten Mannschaft im Training waren. Dabei spielten weniger Verletzungen, als vielmehr Urlaubsplanungen eine Rolle. Damit fehlte es an der Fitness insgesamt und das war ausschlaggebend.
Dieter Reiser: Das ist deine erste Trainerstation – gerade hast du die C-Lizenz absolviert…
Bernd Güßregen: Das war sicher eine bescheidene Erfahrung, auf der anderen Seite ziehe ich meine Lehren daraus. Was muss ich anders gestalten, wo muss ich mehr durchgreifen und härtere Entscheidungen treffen, eher auf ehrgeizige Spieler zu setzen, als etablierte, die ihre Leistung nicht abrufen wollen.
Dieter Reiser: Wir wirkten sich das Umfeld oder die Zuschauer aus, ich habe Spiele erlebt, in denen der Schiedsrichter und der Gegner beschimpft wurden und auch die eigenen Spieler.
Bernd Güßregen: An sich kann am Sportplatz jeder sagen was er will. Aber wenn immer nur kritisiert und nie gelobt wird, wirkt sich das nicht positiv aus. Das hat keine gute Außenwirkung, beeinflusst bisweilen auch die Entscheidungen der Schiedsrichter. Und es zieht die Spieler runter, gerade wenn die Kritik aus dem Umfeld der Mannschaft kommt, insbesondere von Spieler, die selbst keinen Einsatz zeigen.
Dieter Reiser: Ihr habt euch das Ziel gesteckt, eine neue Mannschaft aufzubauen. Wie weit seid ihr am Ende der Vorbereitung?
Bernd Güßregen: Wir haben eine viel höhere Intensität vorgegeben, dreimal die Woche trainiert, hatten eine gute Trainingsbeteiligung. In den Testspielen war eine stetige Verbesserung zu sehen, wir haben gezeigt, dass wir gegen Teams aus der Kreisklasse gut mithalten können. Wir wissen, dass noch nicht alles perfekt laufen kann. Es gibt den einen oder anderen Urlauber, sechs potentielle Stammspieler fehlen, das ist im August einfach so. Ich bin sicher, dass wir dennoch eine gute Mannschaft stellen und positiv in die Saison starten.
Dieter Reiser: Björn, du hast die 2. Mannschaft als Coach übernommen. Wie kam es dazu?
Björn Fischer: Ich kann verletzungsbedingt in nächster Zeit nicht selbst spielen. Als ich gefragt wurde, ob ich die Position übernehmen könnte, habe ich zugesagt. Daniel Scholze und Julian Wald werden mich unterstützen.
Dieter Reiser: Wir haben seit der Saison 2009/2010 durchgängig zwei Mannschaften im Spielbetrieb. Wie schaut es in der kommenden Saison aus?
Björn Fischer: Wir haben uns mit allen Spielern zusammengesetzt, jeder konnte sich dazu äußern, wie er verfügbar ist. Das hat sich sehr positiv angehört. Es sind sehr viele junge Spieler nachgekommen und auch die älteren haben für die neue Saison zugesagt. Ich bin optimistisch und gehe davon aus, dass wir alle Spiele bestreiten können.
Dieter Reiser: Was hast du dir vorgenommen?
Björn Fischer: Wenn man sieht, welche Namen auf dem Papier stehen, ältere Spieler die ihr Leben lang gespielt haben. Ich möchte guten Fußball spielen. Das Ziel ist immer, die Klasse zu halten. Das sollten wir schaffen und wenn wir irgendwie eine gute Welle erwischen, reicht es vielleicht zu einem guten Mittelfeldplatz, so dass wir uns zum Saisonende keine Gedanken mehr um den Klassenerhalt machen müssen.